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Augen auf als Verein für alles, was gut ist,
setzt sich auch für Kunst ein. Ein Denkmal haben wir
uns schon in Zittau vors Theater gestellt, in Löbau haben
wir auch schon eins gebaut.. Steinmetz Enrico Kluge war so
freundlich, eine kleine Abschlussbetrachtung zur Zittauer
Skulptur Steintanz zu schreiben.
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Durch Gespräche mit Bernd Stracke erfuhr ich von der im Oktober 2000
gegründeten Initiative Augen auf - Zivilcourage zeigen.
Anstoß für die Teilnahme bei der Initiative war für mich
die Situation im Dreiländereck, die sich in jüngster Vergangenheit
in einem gewissen Alltagsrassismus und einem Klima des Wegschauens in weiten
Teilen der Bevölkerung äußerte. Dem gegenüber stand
die Zielsetzung der Initiative Augen auf - Zivilcourage zeigen, einen
Beitrag zu leisten, die Bevölkerung für die Themen EU- Osterweiterung,
also Wahrnehmung der angrenzenden Länder Polen und Tschechien, und
der Toleranz zu sensibilisieren und diese zum kreativen Mitgestalten der
Zukunft anzuregen.
Die Anregung für die Skulptur Steintanz waren der damalige Arbeitstitel
der Initiative - Tanz auf den blauen Steinen und der Mangel
von neuzeitlicher Skulptur, Plastik im öffentlichen Raum, die Bezug
auf die Besonderheiten in der Oberlausitz nimmt. Idee und Schnellskizze
für die Skulptur stieß auf durchweg positive Resonanz bei den
Initiatoren von Augen auf - Zivilcourage zeigen.
Im Gespräch, das die Realisierung der Skulptur betraf, stellte sich
für die Umsetzung in Granit als naheliegend heraus, den Steintanz in
Zusammenarbeit mit polnischen, tschechischen und deutschen Bildhauern /
Steinmetzen entstehen zu lassen, was seine Symbolik nur untermauern kann.
Unterstützung zur Konkretisierung und späteren Umsetzung des Steintanzes
habe ich bei Marcus Sandner gefunden, der ein mehrmonatiges Bildhauerprojekt
in Dresden mit einer Vielzahl an Künstlern ins Leben gerufen hatte.
In gemeinsamer Arbeit wurde der Entwurf für den Steintanz verfeinert
und ein Zeitablaufplan, sowie ein Modell erstellt.
Da das Projekt in einem zeitlich engen Rahmen stand (Beginn der Bearbeitung
der Granitstelen Mitte April) und die Kontaktaufnahme zu polnischen und
tschechischen Bildhauern sich als schwierig erwies, war uns bewusst geworden,
dass wir Unterstützung aus unserem Freundeskreis benötigen.
Sebastian Sandner, der zu diesem Zeitpunkt Steinmetzlehrling war, konnte
von der Grundidee begeistert werden.
Mit dem Konzept von Augen auf - Zivilcourage zeigen und der Projektbeschreibung
/ Modell zur Skulptur haben wir uns der Basalt-Aktien Gesellschaft in Demitz-Thumitz
und der 3-Eckbau GmbH in Großhennersdorf vorgestellt. Uns und in erster
Linie dem Grundgedanken von Augen auf - Zivilcourage zeigen wurde
sofort volle Unterstützung zugesichert.
Von diesem Zeitpunkt an stand der Umsetzung des Steintanzes nichts
mehr im Wege, außer der Standortfrage.
Nach längerer Verhandlung mit der Stadt um einen dauerhaften Standort
des Steintanzes bot das Zittauer Gerhardt-Hauptmann-Theater
seine Unterstützung an. Es stellte seinen Vorplatz als Aufstellungsort
zur Verfügung, worüber in einer Stadtratsversammlung beschlossen
wurde.
Mit großer Mehrheit stimmte der Stadtrat dem Aufstellen der Skulptur
zu, was nicht zuletzt dem damaligen Oberbürgermeister der Stadt Zittau,
Jürgen Kloß, zu verdanken war, da er von Idee und Projekt sehr
angetan war und uns deshalb seine Unterstützung zusicherte.
Der Steintanz wird als Zeichen von Bürgern und Stadträten
begriffen, welches einem das Potential der Region Dreiländereck ins
Bewusstsein ruft. Unser Grundgedanke ist der Tanz auf dem blauen
Stein - durch den gedachten Schub im Fußpunkt , der zur Drehung
gehauenen Granitstelen werden die Geraden eiens Dreiecks zu Geschwungenen
Stelen im Basaltpflaster. Sie nähern sich an , wie zu einem Reigen.
Das Projekt blieb nur durch die Hilfsbereitschaft von Menschen am Leben,
die sich mit stagnierenden Verhältnissen in der Oberlausitz nicht zufrieden
geben, und für ein tolerantes Klima im Dreiländereck eintreten.
Aus diesem Grund möchten wir für die gute Zusammenarbeit danken
und halten uns für ein ähnliches Projekt in Verbindung mit einem
Festival dieser Art in Polen und/ oder Tschechien gern bereit.
Enrico Kluge, im Juni 2001 |
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