Das Projekt
Couragierte
Bilder stellt sich medienwirksam
der
Angst des Menschen vor seinen staatsbürgerlichen Pflichten.
Eine Woche lang erarbeiteten sich 13 Jugendliche unter medienpädagogischer
und technischer Betreuung dieses Thema. Anlass war die professionelle
Produktion zweier Kinospots. Diese zeigen auf humorvolle
Weise die Courage des Einzelnen nicht als lohnenswert oder
politisch korrekte Wichtigkeit, sondern schlicht als menschlich,
selbstverständlich und notwendig. 20 Profis aus dem
Filmgeschäft (z.B. Halbe Treppe-Shootingstar
Axel Prahl und Tatort-Darsteller Florian Lukas) erklärten
sich bereit, unter Verzicht auf jegliche Gage diese Kurzfilme
zu realisieren.
Die Story des einen geht auf eine real existierende Person
zurück:
Irmela Mensah-Schramm
putzt seit Jahren menschenverachtende Schmierereien
von Bushaltestellen, Häuserwänden und anderen
dazu missbrauchten Untergründen. Im zweiten Spot steht
die Rolle der Öffentlichkeit gegenüber offener
tätlicher Gewalt auf dem Prüfstand humanistischer
Erziehung.
Die Jugendlichen arbeiteten unter
Eigenregie. Um einen ersten Eindruck zu bekommen, was
auf sie zukommen sollte, besuchten sie am
dritten Projekttag die Filmstudios in Potsdam-Babelsberg.
Das Skript zu ihrer Dokumentation der Dreharbeiten schrieben
sie selbst. Statt eines schnöden Making of
war ihnen eine Story mit eigener Handlung wichtig. Indem
sie sich damit nicht auf die Nacherzählung der Drehtage
beschränkten und auch nicht nur die am Dreh Beteiligten,
sondern auch Frau Mensah-Schramm und einen der Drehbuchautoren
vor ihre Kamera baten, setzten sie sich sowohl technisch
als auch inhaltlich mit dem besonderen Hintergrund des
Themas auseinander.
An den Drehtagen selbst sorgte der lockere Umgang aller
Beteiligten untereinander für kreative Entspannung.
Jugendliche und Profis arbeiteten ungezwungen zusammen,
Freiwillige kümmerten sich um das allgemeine Wohlbefinden
am Set, und stellten sich als Komparse zur Verfügung.
Aufkreuzende Presse-Leute von Printmedien, Funk und Fernsehen
gaben dem Schaffen der Jugendlichen schließlich
die richtige Dimension und einen Ausblick auf das Kommende.
An den Abenden wurde sich dem Erfahrungsaustausch, der
Vorbereitung des nächsten Tages oder dem schlichten
Abfeiern hingegeben.
Das Thema der mangelnden Zivilcourage einmal nicht bloß
intellektuell und mit erhobenem Zeigefinger anzugehen,
sondern in lockerer aber bestimmter Zusammenarbeit der
Generationen, scheint geglückt.
Fotostrecke Couragierte
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