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  Zehn Punkte für Zivilcourage  
 
Die Aktion Zehn Punkte für Zivilcourage begann am 6. März 2001 in Eberswalde. Sie steht unter der Schirmherrschaft von Bundestagspräsident Wolfgang Thierse. Auf Plakaten, Flugblättern oder Postkarten werden Bürger informiert, wie man sich verhalten kann, sollte man Zeuge eines rechtsradikalen Anschlages werden. Diese Zehn Punkte für Zivilcourage sind sorgfältig recherchiert, von der Eberswalder Polizeipräsidentin Uta Leichsenring und ihrem Psychologenteam überprüft, sowie von einem Erziehungswissenschaftler, der viel mit Jugendlichen aus der Rechten Szene arbeitet. Ziel ist es, die Zehn Punkte für Zivilcourage bundesweit zu verbreiten, zum Beispiel an Schulen und in öffentlichen Verkehrsmitteln. Augen auf - Zivilcourage zeigen möchte, dass diese Zehn Punkte für Zivilcourage des Netzwerkes Eberswalde noch stärkere Verbreitung finden. Uns half unter anderem die Kreissparkasse Löbau-Zittau beim Drucken von 21.600 Plakaten, die nun in Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt verteilt werden. Das Plakat haben wir für Sie im PDF-Format zum Download bereitgestellt.
Ziel von Augen auf - Zivilcourage zeigen ist es, die Zehn Punkte für Zivilcourage bundesweit zu verbreiten und dauerhaft in Gaststätten, Geschäften, öffentlichen Verkehrsmitteln, Schulen, sowie in öffentlichen Gebäuden aufzuhängen.
 
1. Seien Sie vorbereitet
  • Denken Sie sich eine Situation aus, in der ein Mensch belästigt, bedroht oder angegriffen wird
    (Bsp.: Ein farbiges Mädchen wird in der Bahn von zwei glatzköpfigen Männern angepöbelt).
  • Überlegen Sie, was Sie in einer solchen Situation fühlen würden.
  • Überlegen Sie, was genau Sie in einer solchen Situation tun würden.
2. Bleiben Sie ruhig
  • Konzentrieren Sie sich darauf, das zu tun, was Sie sich vorgenommen haben. Lassen Sie sich nicht ablenken von Gefühlen wie Angst oder Ärger.
3. Handeln Sie sofort
  • Reagieren Sie immer und sofort, warten Sie nicht, dass ein anderer hilft. Je länger Sie zögern, desto schwieriger wird es, einzugreifen.
4. Holen Sie Hilfe
  • In der Bahn: Nehmen Sie Ihr Handy und rufen Sie die Polizei oder ziehen Sie die Notbremse.
  • Im Bus: Alarmieren Sie den Busfahrer.
  • Auf der Straße: Schreien Sie laut, am besten „Feuer!”, darauf reagiert jeder.
5. Erzeugen Sie Aufmerksamkeit
  • Sprechen Sie andere Zuschauer persönlich an.
  • Ziehen Sie sie in die Verantwortung: „Sie in der gelben Jacke, würden Sie bitte den Busfahrer rufen?”.
  • Sprechen Sie laut. Ihre Stimme gibt Ihnen Selbstvertrauen und ermutigt Andere zum Einschreiten.
6. Verunsichern Sie den Täter
  • Schreien Sie laut und schrill. Das geht auch, wenn die Stimme versagt.
7. Halten Sie zum Opfer
  • Nehmen Sie Blickkontakt zum Opfer auf. Das vermindert seine Angst.
  • Sprechen Sie das Opfer direkt an: „Ich helfe Ihnen”.
8. Wenden Sie keine Gewalt an
  • Spielen Sie nicht den Helden und begeben Sie sich nicht unnötig in Gefahr.
  • Setzen Sie keine Waffen ein, diese führen häufig zur Eskalation.
  • Fassen Sie den Täter niemals an, er kann dann schnell aggressiv werden.
  • Lassen Sie sich selbst nicht provozieren, bleiben Sie ruhig.
9. Provozieren Sie den Täter nicht
  • Duzen den Täter nicht, damit andere nicht denken, Sie würden ihn kennen.
  • Starren Sie dem Angreifer nicht direkt in die Augen, das könnte ihn noch aggressiver machen.
  • Kritisieren Sie sein Verhalten, nicht aber seine Person.
10. Rufen Sie die Polizei
  • Beobachten Sie genau und merken Sie sich Gesichter, Kleidung und Fluchtweg der Täter.
  • Erstatten Sie Anzeige und melden Sie sich als Zeuge.

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