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Greifen Sie zu.
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Einatmen, schnüffeln, erfahren.
Schnuppern Sie rein.
 

 

Treblinka

 
 
 

Samuel Willenberg ...der Künstler:

Samuel Willenberg, am 16.2.1923 in Czestochowa, Polen geboren, wurde 1942 festgenommen und zusammen mit der gesamten jüdischen Bevölkerung von Opatow ins Vernichtungslager Treblinka deportiert. Willenberg gab vor, Maurer zu sein und wurde als Arbeitshäftling ausgewählt. Alle anderen in diesem Transport wurden sofort vergast.
Für eine geplante Massenflucht organisierten Häftlinge, unter ihnen Samuel Willenberg, am 2. August 1943 einen Aufstand in Treblinka. Willenberg konnte fliehen und erreichte Warschau, wo er bis zum Ende des Krieges in der polnischen Untergrundarmee gegen die Deutschen kämpfte.

Nach dem Krieg suchte Samuel Willenberg im Auftrag einer zionistischen Organisation jüdische Kinder, die den Holocaust im Verborgenen überlebt hatten und brachte jüdische Jugendliche illegal nach Italien.
1950 emigrierte er mit seiner Frau Ada – sie hatten 1948 geheiratet – nach Israel. In Tel Aviv arbeitete er 40 Jahre im Entwicklungsministerium. Nach seiner Pensionierung begann Samuel Willenbergs zweite Karriere: Er studierte Malerei, Bildhauerei und Kunstgeschichte in Tel Aviv und verarbeitet seitdem seine Erlebnisse während des Holocaust plastisch-künstlerisch.

Seine Skulpturen zeigen Menschen und Szenen aus Treblinka. Die Plastiken waren in mehreren Ausstellungen zu sehen. Darunter im Palast des israelischen Präsidenten in Jerusalem und in der Nationalgalerie der Künste, Zacheta, in Warschau. Samuel Willenberg lebt mit seiner Frau Ada in Tel Aviv. Das Paar hat eine Tochter und drei Enkelkinder.

 

Treblinka ...das Vernichtungslager:

Treblinka war, neben Belzec und Sobibor, das dritte Lager der „Aktion Reinhardt“. In diesen Lagern im Osten Polens ermordete die SS vor allem polnische Juden aus dem so genannten Generalgouvernement. Auch tausende slowakische, griechische, mazedonische und jugoslawische Juden sowie Menschen aus dem Ghetto Theresienstadt wurden in Treblinka vergast.

Das Morden in Treblinka begann am 23. Juli 1942. Allen ankommenden Juden wurde erklärt, sie befänden sich in einem „Durchgangslager“ und würden nach dem Duschen und der Desinfektion ihrer Kleider in ein Arbeitslager überstellt. Nach Männern und Frauen getrennt mussten sie sich ausziehen und ihr Gepäck abgeben. Den Frauen wurden die Haare geschoren. Anschließend trieben SS-Männer die Juden direkt in die als Duschräume getarnten Gaskammern. Ein im Nebenraum installierter Dieselmotor erzeugte Kohlenmonoxid, das in die Gaskammern eingeleitet wurde. Anschließend musste ein aus Juden bestehendes Arbeitskommando die Leichen nach versteckten Wertsachen durchsuchen, Goldzähne entfernen und die Körper schließlich in Massengräber werfen.

Um die Spuren des Massenmords zu verwischen, ließ die SS diese Gräber Anfang 1943 öffnen und die Leichen verbrennen. Kurz vor der endgültigen Auflösung des Lagers durch die SS ermöglichte ein Aufstand der Häftlinge im August 1943 Dutzenden Gefangenen die Flucht aus dem Lager. Alle übrigen erschossen die Wachmannschaften. Das Lagergelände wurde eingeebnet und zur Tarnung ein Bauernhof errichtet.

Innerhalb eines Jahres sind in Treblinka etwa 875.000 Menschen, zumeist polnische Juden, ermordet worden. Nur etwa 70 Häftlinge haben das Lager und den Krieg überlebt. Samuel Willenberg ist einer dieser Überlebenden.
 
 
 
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